Wortfindungsstörungen können bei allen aphasischen Beeinträchtigungen vorkommen. Dabei fällt häufig eine Asymmetrie der Leistungen im Abruf von Substantiven und Verben auf, so dass es möglicherweise unterschiedliche Mechanismen gibt, die der Speicherung oder dem Abruf dieser zwei Wortklassen zugrunde liegen. Auch die Häufigkeit, mit der ein Wort vorkommt, scheint eine Rolle für seine Verfügbarkeit zu spielen. Unabhängig von diesen lexikalischen Aspekten spielen Verben aber auch eine zentrale Rolle bei der Satzkonstruktion: das Verb muss nicht nur abgerufen, sondern es muss auch konjugiert und an der richtigen Stelle im Satz platziert werden. Beim Gebrauch von Verben sind neben lexikalischen daher auch morphologische und syntaktische Aspekte von Bedeutung.